Menschenrechte sind nicht verhandelbar – 125 Jahre DRK Bereitschaft Hüls
Es war ein fröhlicher Festabend: Die Bereitschaft Hüls des DRK Krefeld hat jetzt ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Bereitschaftsleiterin Désirée Schmitz begrüßte Gäste wie die CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski, Bürgermeisterin Karin Meincke, Bezirksvorsteher Hans Butzen, Vertreter vieler Hülser Vereine und die Bereitschaftsmitglieder mit Familien.
Walter Adelfang, Vorsitzender des Krefelder Kreisverbandes, erinnerte an die Ursprünge der Rotkreuz-Bewegung im Jahr 1859 – als der junge Schweizer Henry Dunant das Grauen der Schlacht von Solferino mit 50 000 Toten in 24 Stunden erlebte. Heute sei es schwieriger als damals, die Werte der Humanität zu verteidigen, weil in den Konflikten oft unklar sei, wie sich die Strukturen der Gegner darstellen, so Adelfang sinngemäß. Er erinnerte die Gäste an die Bedeutung der sieben Grundsätze des Roten Kreuzes und leitete über zur Entstehungsgeschichte der Hülser Bereitschaft über die Gründung der „freiwilligen Sanitäts-Colonne“ Hüls. „Man musste Idealist sein, um der Colonne beizutreten“, so Adelfang: Wer verspätet zu den Übungsabenden kam oder ohne Grund fehlte, „durfte“ eine nicht unbeträchtliche Strafe zahlen. Nach einem Überblick über die Geschichte der Bereitschaft dankte er besonders für die Unterstützung bei den Blutspendeterminen. Diese war für ihn wichtig, weil es trotz aller Wissenschaft nicht möglich ist, diese lebenrettende Flüssigkeit künstlich herzustellen. Zum Schluss betonte Adelfang, das Rote Kreuz und damit auch die Hülser Bereitschaft ständen für Solidarität und Humanität in der Gesellschaft, „Menschenrechte sind nicht verhandelbar!“
Dann ehrte er langjährige Mitglieder der Bereitschaft: Ursula Bongers, Isabelle Geihe, Rita Geurden und Elisabeth Sand (5 Jahre) sowie Heinz Schnee (50 Jahre). Eine Überraschung erlebte Hans-Peter Bongers: Er erhielt das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes – diese höchste Auszeichnung im Deutschen Roten Kreuz hatte der Kreisverband beantragt. Stellvertretend für die Bereitschaft erhielt Désirée Schmitz die Henry Dunant- Plakette.
Bürgermeisterin Karin Meincke sagte, beim Lesen der Chronik sei ihr unter anderem „die wichtige Tugend der Disziplin“ aufgefallen, „ohne Disziplin bekommt man gute Werke nicht zustande.“ Butzen meinte, die Hülser könnten stolz auf ihre Vereine und das DRK Hüls sein. Bereitschaftsleiterin Schmitz dankte dem Orga-Team um Horst Olschewski für die viele Arbeit bei der Jubiläumsvorbereitung, aber auch die Hülser insgesamt hätten die Bereitschaft z.B. über die Bereitstellung von Fotos unterstützt.
Der Festabend wurde von der Big Band der KG Nette Stölle Jonges und dem Männergesangverein begleitet.
Einen Wunsch haben die Rotkreuzler zum 125-Jährigen: Sie möchten 1 Prozent der Hülser von einer Blutspende überzeugen, „unser Jahresziel sind 680 Blutspenden an den vier Blutspendeterminen in Hüls“.
BU: Walter Adelfang (4.v.li.) überreichte beim Festabend zum 125-jährigen Bestehen der DRK-Bereitschaft Hüls die Ehrungen an die Mitglieder. Unter anderem erhielt Hans-Peter Bongers (mi.) die höchste Auszeichnung des Deutschen Roten Kreuzes, das Ehrenzeichen, für seinen Einsatz. Bereitschaftsleiterin Désirée Schmitz (li.) erhielt stellvertretend für die ganze Gruppe die Henry-Dunant-Plakette.